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Bericht zur Ruderwanderfahrt Berlin Wannsee 09.-12. September 2021

Die Berliner Ruderreviere laden ein – eine starke Truppe unterwegs

Rudern in Berlin hat eine lange Tradition und dass es dort ausgezeichnete Ruderreviere gibt, ist überall bekannt. Silke, Heidi, Inge, Gabi und Bolle wollten sich selbst einen Eindruck davon machen und so ging es dieses Jahr für ein langes Wochenende zum Ruderklub am Wannsee (kurz: RaW).

Mit dem Zug ging es am Donnerstagmorgen von Meppen nach Berlin. Die Vorfreude des Quintetts auf das gemeinsame Rudern war auch dank des tollen Wetters bereits sehr gut. Unterkunft für die Tage war das Bootshaus des RaW, das mit seinem historischen Charme direkt für eine besondere Atmosphäre sorgte. Ein richtig uriges, altes Bootshaus, in dem zu spüren war, dass dort schon viele Feiern und Rudergesellschaften stattfanden. 

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Bei strahlendem Sonnenschein ging es noch am ersten Tag zum Rudern auf den Wannsee.

Der Wannsee bot einen tollen Anblick mit seinem regen Treiben von Seglern und vielen weiteren Wassersportlern. Die ersten Kilometer waren tatsächlich erstaunlich schaukelig mit beachtlichem Wellengang und nicht zu unterschätzendem Verkehr auf dem Wasser. Nach der Umrundung der Pfaueninsel wurde auf Kälberwerder, der vereinseigenen Insel in der Havel festgemacht. Dort bot sich ein schönes Plätzchen für ein Picknick und eine Abkühlung gab es beim Schwimmen. 

Wieder zurück wurde die „Bodenwerder“, der vom RaW geliehene Gig-Vierer, verstaut und in der Ökonomie (berlinerisch: Wirtschaft/Kneipe) gab es zum Abendessen ein sehr leckeres Bier. Der perfekte Einstieg in ein intensives Ruderwochenende!

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Ausklang des ersten Abends in der Ökonomie am Bootshaus des RaW.

Am nächsten Tag sollte es Richtung Potsdam gehen. Nach einem guten Frühstück ruderte die Gruppe fleißig durch etwas kleinere Gewässer wie den kleinen Wannsee und den Griebnitzsee entlang an idyllischen Ufern und eindrucksvollen Villen mit Zugang zum Wasser. Flott war das Schloss Babelsberg erreicht, welches vom Wasser aus besonders schön aussah. Nicht weit entfernt zeigte sich die Glienicker Brücke, die für die berüchtigten Agentenaustausche zur Zeit des geteilten Deutschlands bekannt ist. Bei strahlendem Sonnenschein auf der Havel mitten durch Potsdam bis zum Templiner See – das war ein tolles Erlebnis mit einigen Zuschauern und vielen Wassersportlern.

Angelegt wurde zur Mittagspause an einem kleinen Strand nahe des Campinparks Sanssouci, wo es auch eine kühle Erfrischung gab. Zum Rückweg war schwüles Wetter und Regen angesagt. Lange Zeit blieb es stabil, jedoch holte uns das Unwetter dann doch ein. Gerade als es anfing zu regnen und die ersten Blitze auftraten, tauchte wie aus dem Nichts ein Steg eines Kanuvereins auf. Schnell aus dem Boot gehüpft, konnten wir uns dann noch unterstellen. Kein Problem. Alle waren gut drauf und der Regen hörte alsdann nach einer dreiviertel Stunde auch auf. Zum Bootshaus waren es dann noch knapp 3 km, wo eine warme Dusche für Entspannung sorgte.

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Die Unterbrechung durch Regen und Gewitter konnte der guten Laune nichts anhaben.

Als kulturelles Abendprogramm war das Berliner Festival of Lights geplant. Nach dem Abendessen in einem griechischen Restaurant zusammen mit Silkes Tochter, die in Berlin wohnt, wurden verschiedene Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt besichtigt. Diese waren in bunte Farben gehüllt und die Stimmung wurde mit atmosphärischer Musik untermalt.

Ziel des dritten Tags war Berlin-Spandau, also quasi gen nördlichen Teil der Gewässer des Wannsees. Auch in diese Richtung zeigte sich die Vielseitigkeit der Berliner Ruderquartiere, denn auch hier gab es schöne Ecken zu entdecken und das Gefühl auf einem so weiten Gewässer zu rudern, ist schon ein ganz besonderes. Bis Spandau, wo die Spree in die Havel mündet, harmonierte die Bootsmannschaft wieder hervorragend und so war es ein idyllischer Samstagvormittag. Auf dem Rückweg wurde noch ein Abstecher zur Stößenseebrücke eingelegt, denn eine unterwegs getroffene Rudermannschaft hatte einen guten Tipp für eine Ökonomie zum Mittag. Mit dieser gab es ein gemeinsames Radler und nach ein paar obligatorischen, alten Rudergeschichten und gegenseitiger Zustimmung, dass Rudern doch das einzig Wahre sei, ging es wieder zurück zum RaW.

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Idyllischer Sonnenuntergang am Rudersteg des Wannsees.

Für diesen Abend hatte Silkes Tochter ein spannendes georgisches Restaurant in der Nähe der Hackeschen Höfe herausgesucht. Ein abschließendes Bier gab es in einer Brauereikneipe. Es sollte diesmal nicht allzu spät werden, denn für den Sonntagmorgen verabredeten sich die Wanderruderer auf eine schöne Tour im Morgengrauen.

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Sportlich und im roten Vereinsdress zeigten sich die Damen des WSV Meppen.

Die sogenannte große Umkehr (18 km) führte vorbei an der Pfaueninsel und der Heilandskirche am Port von Sacrow zur Glienicker Brücke und am Teltowkanal durch den Griebnitzsee. Die morgendliche Stille und die teils vorbeiziehenden Nebelschwaden erzeugten eine besondere Atmosphäre auf dem Wasser. Alle waren sich einig, dass dies ein wunderschöner Abschluss der Berliner Wanderfahrt war und dass eine Wiederholung für 2022 geplant werden sollte.

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Am frühen Sonntagmorgen wurde die urige, ruhige Stimmung des Wannsees aufgenommen.